Faszination Chorkonzert

Rund 200 Sängerinnen und Sänger begeistern beim großen Arima-Chöre-Konzert am 17.10.2015 in der ev. Klosterkirche Bad Herrenalb

(SZ) Zum großen Chorkonzert der Arima-Chöre hatten der Männergesangverein Liederkranz und der Chor an der Klosterkirche Bad Herrenalb eingeladen. Sieben Chöre und damit rund 200 Sängerinnen und Sänger waren in die Klosterkirche nach Bad Herrenalb gekommen, um gemeinsam mit „ihrem“ Makitaro Arima zu musizieren. Der beliebte Dirigent, Sänger und Komponist ist nicht nur ein musikalisches Allround-Talent, sondern zudem Chorleiter von allen angereisten Chören. Begleitet von seiner Frau Reiko Emura und Chaelinn Kim am Klavier präsentierte Arima die klangvolle Vielfalt weltlicher und geistlicher Musik „seiner sieben Chöre“ in einem zu Herzen gehenden Konzert. Glanzvoller Höhepunkt war das fulminante Finale aller Stimmen mit Carmina Burana´s „Fortune plango“, begleitet mit zwei Klavieren und vier von Niko Wolbert bespielten Pauken. Tosender Applaus bestätigte die stimmgewaltige Präsentation aller Mitwirkenden und verlangte als Zugabe eine Wiederholung des letzt genannten Stückes.

Nach den einführenden Grußworten von Rainer König, 1. Vorstand des Männergesangverein Liederkranz Bad Herrenalb, startete der 1960 gegründete Südwestdeutsche Konzertchor Pforzheim mit einem tschechischen Volkslied. Der Männergesangverein brillierte mit einem umfangreichen Repertoire von Josef Haydn, einem Ständchen aus der Wiener Klassik von Franz Schubert und einem Stück von Norwegens Nationalkomponist Edvard Grieg. Nach den ersten Bravorufen startete der gemischte Chor an der Klosterkirche Bad Herrenalb mit Psalm 23: „Der Herr ist mein Hirte“. Seit sieben Jahren leitet Makitaro Arima den Chor und hat nach Aussage von Chorsprecher Manfred Flade maßgeblich dazu beigetragen, „dass der Chor kontinuierlich neuen Mitgliederzuwachs verzeichnen kann.“

Nach zwei weiteren Kirchenliedern startete der Deutsch-Japanische Chor „Der Flügel“ aus Karlsruhe mit einem beschwingten Volkslied aus Japan. Passend zum Kontext war der gemischte Chor in traditioneller japanischer Kleidung und Holzschuhen erschienen. Als bunter Farbtupfer folgte ein Medley deutscher Kinderlieder die in deutscher und japanischer Sprache gesungen wurden. Mit „Hana wa saku“ – Bühende Blumen – zeigte der Karlsruher Chor seine Länder und Grenzen übergreifende Vielfalt. Swingend und rhythmisch startete der vierte Chor, der aus Göbrichen bei Pforzheim angereist war: „Just for fun“ nennt sich der Chor, den Arima mit einer bunten Mischung namhafter Komponisten in englischer Sprache präsentierte. Bei „Somebody to love“ von Freddy Mercury wiegten sich die Besucher rhythmisch in der voll besetzten Kirche und spendeten reichlich Applaus bei „Joy to the World“.
Nach der Pause jubilierte und triumphierte der Kirchenchor Neureut Nord, den Arima immer wieder freitags betreut. Das Repertoire des gemischten Chores umfasste Lieder von John Ruther und H.-W. Scharnowski. Mit dem Chor an der Matthäuskirche Karlsruhe dirigierte Arima mit Klavierbegleitung eines der besten Choralwerke von Johannes Brahms. Einfühlsam erklang das Requiem „Schicksalslied“, das der schicksallosen Ruhe und seligen Heiterkeit der Götterwelt das Leiden des menschlichen Daseins gegenübergestellt.

Als siebter und letzter Chor startete der 1862 gegründete Männergesangverein Liederkranz Bad Herrenalb. Bei „Musik und Klang“ begrüßte der älteste Chor zu fortgeschrittener Stunde „die lieben Freunde all im schönen Herrenalb“. Als Sprecher des Chores war es Ulrich Hädinger, der Makitaro Arima ein großes Lob für seine Arbeit als Dirigent des Chores aussprach. „Sein musikalischer Sachverstand und sein Humor machen jede Stunde der Zusammenarbeit zu einem Erlebnis.“ Das breite Spektrum des Chores und seine Vielseitigkeit präsentierte der Männergesangverein durch ein Schwäbisches Tanzlied von Friedrich Silcher. Nach einem Spiritual folgte ein romantisches Lied von Franz Schubert und im Anschluss daran den „Mann im Mond“. Der Hit aus dem Jahr 1991 stammt von einer der bekanntesten deutschen Musikgruppe, „Die Prinzen“ und zeigt erneut das unglaublich vielfältige Repertoire, das Makitaro Arima mit seinen sieben Chören einzustudieren weiß.


Makitaro Arima, Rainer König, Reiko Emuro

Einfühlsam und dennoch zielstrebig hat der in Bad Herrenalb lebende Japaner nicht nur Menschen verschiedenster Nationalitäten sondern auch musikalische Klänge vom Barock bis in die Moderne in einem abendfüllenden Programm zusammengeführt. Sein heimlicher Wunsch, dass alle sieben Chöre bei einem Auftritt ihr Können präsentieren, hat sich in der Klosterkirche Bad Herrenalb beim Großen Chorkonzert erfüllt. Tosender Applaus und lang anhaltende Beifallsbekundungen waren das Geschenk der Gäste an den sympathischen Chorleiter Makitaro Arima.

Text und Bilder Sabine Zoller